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Rezension: "Die Tote vom Titlis" - Monika Mansour

Zum fünften Mal ermittelt der sympathische Luzerner Kommissar Cem Cengiz und zum fünften Mal schafft es Monika Mansour eine ganz eigene Szenerie zu erschaffen.

Obwohl ich bei regionalen Krimis immer ein bisschen skeptisch bin, hat mich die Autorin mit dieser Reihe spätestens seit dem zweiten Band vollkommen überzeugt. Entsprechend habe ich mich sehr über diese Fortsetzung in 2019 gefreut.

 

Cem, der Kommissar, und Eva, die Staatsanwältin und seit diesem Band Cems Frau, wollen den Tag nach ihrer Hochzeit auf dem Titlis, einem Berg unweit von Luzern, verbringen. Das an diesem Tag dort oben in der Gletschergrotte, die direkt neben der Bergstation des Titlis-Xpress gelegen ist, eine Hochzeit stattfinden wird bemerken die beiden erst bei ihrer Ankunft auf dem Berg. Es tummeln sich viele Personen an der Bergstation und das trotz des sich stetig verschlechternden Wetters. Der Himmel zieht sich immer mehr zu, ein Schneesturm naht. Etwa zeitgleich mit der Information, dass die Bergstation aufgrund des Wetters evakuiert werden muss, wird die Braut kurz vor dem Ja-Wort erschossen. Die Lage spitzt sich immer weiter zu, als die Wetterlage so dramatisch wird, dass zwanzig Menschen, bis auf einige Servicemitarbeiter allesamt Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft, nicht mehr evakuiert werden können und die Nacht auf dem Berg verbringen müssen. Cem und Eva bleibt nichts übrig, als bis zum Eintreffen der Kollegen auf dem Berg für Ruhe zu sorgen und mit den Ermittlungen zu beginnen.

Die Befragungen gestalten sich schwieriger als gedacht. Die Familien des Brautpaares bestehen allesamt aus sehr eigenwilligen Charakteren, denen die Ermittlungen mehr als egal zu sein scheinen und die ihre eigenen Spiele spielen. Als zwei weitere Menschen sterben, droht die Situation zu eskalieren.

 

Dieser neue Fall lebt von der besonderen Abgeschlossenheit, dem engen Personenkreis und der Enge des Raumes - ein bisschen "Mord im Orientexpress" auf dem Berg mit viel Schnee. Schon die Vorgänger überzeugten durch eine fantastische Charakterdarstellung, an der es auch diesmal nicht fehlt. Egal ob es die verrückte Tante, ihr junger Lover oder das durchgeknallte Zwillingspaar ist, jeder Charakter wird liebevoll herausgearbeitet und ist in sich absolut stimmig. Rein formal überzeugt der Krimi durch eine klare Sprache und einen stringenten Aufbau.
Im Gegensatz zu anderen Reihen gelingt es Monika Mansour sich von Band zu Band zu steigern. Dieser Fall übertrifft die Vorgänger in allen Aspekten.

Für alle Freunde von guten Krimis empfehle ich diesen hier gerne weiter. Die Kenntnis der anderen Bände erleichtert es zwar die privaten Belange von Cem und Eva besser zu verstehen, jedoch gibt es im Buch auch zu den allerwichtigsten Fakten Rückblenden oder Einschübe, so dass man diesen Fall auch als Einstieg lesen kann.

 

Monika Mansour

"Die Tote vom Titlis"

Emons Verlag, ISBN 978-3-7408-0519-7, 11,90€

 

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