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Rezension: "El Greco und ich" - Mark Thompson

In seinem Debüt nimmt Mark Thompson den Leser mit ins Amerika des Jahres 1968. In einem kleinen Ort mit einer stillgelegten Konservenfabrik leben der zehnjährige J.J. und sein gleichaltriger bester Freund Tony Papadakis, den alle nur El Greco nennt. Die beiden Jungs verbringen die Tage zusammen, versuchen Bilder in den Wolken zu erkennen, rauchen heimlich (und lösen dabei einen Großbrand aus) und träumen davon irgendwann den Pazifik zu sehen. Sie gehen gemeinsam durch dick und dünn, stehen füreinander ein und werden gemeinsam älter. Die zur Verfügung stehende Zeit scheint unendlich zu sein. In diesem ersten Teil des Buches erinnerte mich das Buch an klassische Abenteuerromane à la "Tom Sawyer und Huckleberry Finn".
Als El Greco an Leukämie erkrankt bricht für J.J. die Welt zusammen. Er hat Angst seinen Freund zu verlieren und tut alles in seiner Macht stehende, um El Greco aufzumuntern und ihm beim Gesundwerden zu helfen. Vor allem der immer wieder ins Bewusstsein gerufene Traum der Reise zum Pazifik scheint El Greco wieder auf die Beine zu bringen. Tatsächlich reisen J.J. und El Greco schließlich in Begleitung von J.J.´s Vater zum Pazifik. Die Freude hält nicht lange, denn kurze Zeit später erleidet El Greco einen Rückfall und stirbt. In J.J.´s Leben ist nun nichts mehr so, wie es mal war.
Mark Thompson nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in das Amerika der späten 1960er Jahre und verwebt geschickt amerikanische Geschichte mit dem Alltag der beiden Jungen. Der Autor schafft es die beiden Jungengestalten mit Leben zu füllen, so dass man das Gefühl hat mit den beiden in der Wiese zu liegen und ihren Zigarettenrauch zu riechen. Der Sprachstil ist flüssig, gut lesbar und passt perfekt zum Inhalt.
Für meinen Geschmack ein durch und durch gelungenes Debüt!

 

Mark Thompson

"El Greco und ich"

mare-Verlag, 978-3-86648-279-1, 20€

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