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Lektüre im Oktober 2018

Fast könnte man meinen ich hätte die Bücher im Oktober nach ihrer Farbe ausgesucht. Tatsächlich ist es purer Zufall, dass die Oktober-Bücher nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch Highlights waren.

 

Insbesondere die beiden Bände aus dem Guggolz-Verlag von William Heinesen "Hier wird getanzt" und von Andor Endre Gelléri "Stormern" sind mehr als wunderschön. Sie haben etwa Taschenbuchformat, sind gebunden, mit einem haptisch sehr angenehmen Einband. Das Papier hat eine angenehme Farbe und ist schön glatt. Beide Bücher sind mit farblich passendem Lesebändchen ausgestattet, was ich sehr schätze! Der Satz und das Schriftbild sind sehr angenehm und gut zu lesen. Aber auch inhaltlich können die beiden Bücher überzeugen.

Gelléri versetzt den Leser in seinen Kurzgeschichten in die Zeit der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Budapest. Es sind Geschichten, die eine Zeit spiegeln in der die Menschen unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise zu leiden hatten, was Gelléri am eigenen Leib erfahren und in seinen Geschichten aufgearbeitet hat.

Heinesens Erzählungen nehmen den Leser mit auf die Färöer-Inseln und bringen ihm eine Gesellschaft nah, die von unglaublicher Weite umgeben ist und dennoch eine unwahrscheinliche Sehnsucht nach Ferne hat.
Beide Bücher waren zum Abtauchen schön - jedes auf seine Weise!

 

Entführt hat mich auch "Engadiner Abgründe", ein Krimi geschrieben von Gian Maria Caldoner, erschienen im Kampa-Verlag. Wie zu erwarten war, sind wir auch hier mit einer ganz besonderen Gemeinschaft konfrontiert. Das Engadin mit seinen kleinen Dörfern, in denen jeder jeden kennt und nichts wirklich verborgen bleibt, in denen Althergebrachtes auf Modernismus trifft und an dieser Stelle die Interessen kollidieren. Ein ruhiger Krimi, der einen wunderbaren Blick auf die Menschen im Engadin hat und den ich hier gerne weiterempfehle.

 

Auch ein Jugend(fantasy)buch habe ich diesen Monat gelesen, "Die Dämonenakademie" von Taran Matharu. Eigentlich wollte ich in dieses Buch nur kurz hineinblättern, weil ich es von der Verlagsvertreterin sehr ans Herz gelegt bekommen habe. Das Buch hat mich nicht von der ersten Seite an gefesselt, aber es nahm Fahrt auf und wurde dann doch so spannend, dass ich nun die bereits erschienenen Bände zwei und drei auch noch lesen werde.

 

Über Gabriel Tallent "Mein Ein und Alles" muss ich an dieser Stelle kein weiteres Wort verlieren. Eine ausführliche Rezension hatte ich im vergangenen Monat bereits veröffentlicht und dort meine Begeisterung für dieses Buch geschildert, das definitiv zu meinen Jahreshighlights 2018 zählen wird!

 

Ein weiteres Jahreshighlight 2018 ist ohne Frage "Rabenfrauen" von Anja Jonuleit. Diese Geschichte, basierend auf der wahren Geschichte um die Colonia Dignidad, hat mich begeistert und aufgewühlt, erschreckt und neugierig gemacht. Ein dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte, das die Geschichten von Deutschland und Chile verbindet, das viel zu spät bekannt wurde und bis heute (leider) weitgehend unbekannt blieb. Eine ausführliche Rezension wird folgen!

 

Ja und dann, last but not least, habe ich in diesem Monat auch Mareike Fallwickls "Dunkelgrün fast Schwarz" beendet. Ein Buch, dass mir sehr viel abverlangt hat, zu sehr habe ich mich in einigen Personen wiedergefunden und mitgelitten. Ein Roman, der eine umwerfende Sprache mit einer spannenden, empörenden und mitreißenden Geschichte verbindet. Sehr zu recht stand das Buch auf der Longlist des österreichischen Buchpreises 2018 und auf der Shortlist für das Lieblingsbuch der unabhängigen Buchhandels 2018. Ein absolutes Herzensbuch und ein weiteres Jahreshighlight!

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