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Lektüre im August 2019

Der August war für mich ein ganz wunderbarer Lesemonat. Bis auf einen kleinen Ausreißer, der aber zumindest keine absolute Katastrophe war, haben mich alle Bücher auf ihre ganz eigene Art und Weise begeistert.

 

Der Monat begann mit zwei Krimis. Eva Reichls "Mühlviertler Rache" und Gerhard Langers "Eitel ist der Tod" habe ich hintereinander weggelesen und war froh mal wieder krimitechnisch in Österreich unterwegs zu sein. Bei beiden Büchern handelt es sich jeweils um Band 2 einer Reihe.
Der erste Fall für Oskar Stern und Mara Grünbrecht vom Landeskriminalamt Linz, "Mühlviertler Blut", erschien 2018 und ich habe ihn wirklich gerne gelesen. Wie so häufig bei Regionalkrimis, hat er nicht durch eine wahnsinnig spannende Story gepunktet, sondern vorallem durch das Lokalkolorit und die sympathischen und gegensätzlichen Charaktere. Ich war daher gespannt, wie Eva Reichl die Reihe fortsetzt und bin nicht enttäuscht worden. Der Fall mit dem Stern und Grünbrecht betraut werden, ein Anwalt wird auf Bahnschienen gebunden und dann von einem Zug überfahren, ist wesentlich spannender aufgebaut als der erste Fall. Als dann noch eine Putzfrau erstochen aufgefunden wird, geben die beiden alles, um den Fall zu lösen und es bleibt bis zuletzt spannend. Und obwohl auch dieser Krimi Längen aufweist, mochte ich die heimelige Atmosphäre und den leicht schrulligen Kommissar und seine junge Kollegin sehr.

Und auch der zweite Teil um Oberstleutnant Michael Winter, hat mich im Gegensatz zum Vorgänger "Gnädig ist der Tod" überzeugen können.

 

Nach zwei Krimis bin ich dann mit Joachim Schnerfs "Wir waren eine gute Erfindung" in eine ganz andere Welt abgetaucht. Schnerf erzählt von Salomon, dessen Frau Sarah kürzlich verstorben ist und der sich nun fragt, wie der bevorstehende Sederabend im Kreis der Familie ohne Sarah überhaupt funktionieren soll. Er blickt zurück auf die Sederabende der Vergangenheit, auf die Familiengeschichten die bei dieser Gelegenheit immer wieder erzählt werden, auf die Eigenheiten der einzelnen Familienmitglieder. Ich mochte insbesondere die präzise Sprache von Schnerf sehr!

 

Weiter ging mein Lesemonat mit Andrea Grills "Cherubino", das auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis steht. Leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen. Mir waren die Figuren durchweg zu flach, die Probleme teilweise zu banal und mir fehlte irgendeine Art von Fokussierung.

 

Von Anette Hinrichs habe ich mich dann mit "Nordlicht. Die Tote vom Strand" an die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark entführen lassen, wo ein dänischer Kommissar und eine deutsche Kommissarin grenzübergreifend ermitteln. Und was soll ich sagen... ich hoffe sehr, dass es schon bald einen weiteren Fall geben wird!

 

Auf dem Reader (ganz heimlich und auf dem Bild nicht zu sehen) habe ich auf einer langen Zugfahrt "Atme" von Judith Merchant gelesen. Ein wahnsinnig guter psychologischer Thriller, von dem ich mich gut unterhalten gefühlt habe und zu dem ihr hier mehr lesen könnt.

 

In der letzten Augustwoche hatte ich dann nochmal einen Lauf und habe noch zwei Bücher hintereinander weggelesen. "Die Einsamkeit der Seevögel" von Gøhril Gabrielsen hat mich so sehr begeistert, dass ich hier sofort ein paar Worte darüber verlieren musste. Und schließlich habe ich den Monat mit "Lacroix und die Toten vom Pont Neuf" von Alex Lépic beendet.Wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt ist nicht bekannt, aber das es sich um einen großen Simenon- und Maigretfan handelt und sich der Autor sehr gut in Paris auskennt ist mit diesem Buch unzweifelhaft bewiesen. Ein wahres Fest für Parisliebhaber und Freunde von ruhigen, aber gut durchdachten, klassischen Kriminalromanen.

 

Der August war also, vorallem im Vergleich mit dem Juli, nicht nur ein seitenstarker sondern auch ein abwechslungsreicher und vielfältiger Lesemonat, den ich sehr genossen habe.

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