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Lektüre im September 2019

Mein Lesemonat September war ziemlich durchwachsen. Dreimal war ich völlig verzückt und begeistert, dreimal habe ich mich ziemlich durchbeißen müssen.

 

Begonnen hat der September mit Lotta Elstads "Mittwoch also", dass mich sehr begeistert hat. Ich hatte, bevor ich mit dem Buch begonnen habe, die verhaltenen und negativen Stimmen auf Instagram zur Kenntnis genommen, aber mich nicht vom Lesen abhalten lassen. Den Klappentext habe ich bewusst nicht gelesen, sondern bin direkt in die Geschichte eingestiegen. Es ist sicher nicht das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, aber den negativen Stimmen kann ich mich nicht anschließen. Ich fand das Buch zeitgemäß, modern und authentisch.

 

Weiter ging es für mich mit Simone Laperts "Der Sprung", von dem ich ebenfalls auf Instagram schon viel positives gehört hatte. Der Klappentext klang vielversprechend und so habe ich nicht damit gerechnet dermaßen enttäuscht zu werden. Die Geschichten, die in dem Buch in unterschiedlichen Strängen erzählt werden, fand ich so dermaßen belanglos, dass ich schon nach kurzer Zeit die Lust am Lesen völlig verloren hatte. Allerdings hatte ich bis zum Schluss die Hoffnung, dass das Buch noch irgendetwas bereit hält, dass mich doch überzeugt. Leider Fehlanzeige.

 

Dann bekam der Lesemonat mit "Endstation" von Wolfgang Kaes etwas Aufwind. Kaes versteht es wirklich spannend und authentisch zu schreiben. Der ruhige Krimi gibt guten Einblick in die Polizeiarbeit und lässt den Leser in einen dunklen, sehr realen Abgrund blicken.

 

Wirklich gequält hat mich dann "Brüder" von Jackie Thomae, das sogar auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2019 gelandet war. Zäh und langatmig habe ich das Buch empfunden und gerade im ersten Teil, der von Mick erzählt, bin ich sehr von der Hauptfigur und seinem Verhalten genervt gewesen. Ich habe tapfer durchgehalten, habe den zweiten Teil als etwas besser als den ersten empfunden und konnte letztendlich aber auch durch den Schluss des Buches nicht versöhnt werden.

 

So dahingeplätschert ist auch Håkan Bravingers "Bevor wir fallen". Auch hier war der Klappentext sehr vielversprechend und von meinen dadurch ausgelösten Erwartungen wurde nichts erfüllt. Das Buch ließ mich ziemlich ratlos zurück und ich grübel noch, ob es vielleicht doch einen tieferen Sinn gibt, den ich eventuell überlesen habe.

 

Und dann schloss der Monat mit einer Wahnsinnsüberraschung! Ich hatte ja erzählt, dass ich mit Lesekreisen bisher schlechte Erfahrungen gemacht habe. Nun hat sich aber auf Instagram @mariaslesekreis gebildet, gegründet auf Initiative von @mariachristinapiwowarski. Als erstes Buch wurde "Der Garten über dem Meer" von Mercé Rodoreda ausgewählt und was soll ich sagen... ich habe lange nicht mehr solch ein bezauberndes Buch gelesen. Obwohl die katalanische Autorin das Buch vor über 50 Jahren geschrieben hat, war es so warm und lebendig und hat mich völlig in den Bann gezogen. So konnte ich mich auch mit meinem Lesemonat wieder versöhnen und wurde entschädigt für all die Fehlgriffe in diesem Monat.

 

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