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Rezension: "Marta schläft" - Romy Hausmann

Nach "Liebes Kind", dem Debüt von Romy Hausmann, habe ich mit Spannung und großer Vorfreude auf ein weiteres Buch aus Hausmanns Feder gewartet. Dann war er auf einmal da, der langersehnte neue Thriller "Marta schläft".

 

Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt sondern aus unterschiedlichen Fäden gesponnen. Es gibt Briefe aus denen sich nach und nach ein Bild einer weit zurückliegenden Vergangenheit zusammensetzt. Es gibt Passagen aus der Sicht von Nadja, durch die die Geschehnisse der Gegenwart erzählt werden. Es gibt Rückblenden, die die Zeit einige Jahre vor heute beleuchten und die Geschichte von Nelly erzählen. Viele Einzelinformationen, die sich erst allmählich zusammenfügen.

 

Nadja ist schwer traumatisiert und fährt mit einer Leiche im Kofferraum durch die Nacht, um bei einem einsamen Haus im Spreewald die Leiche gemeinsam mit ihrer Bekannten und Frau ihres Chefs zu entsorgen. Nadja ist für den Tod des Mannes in ihrem Kofferraum nicht verantwortlich, doch durch ihr Eingreifen hat sie sich mitschuldig gemacht. Sie ahnt jedoch nicht, in welches Spiel sie sich damit begeben hat.
Nelly hingegen fiebert den Treffen mit ihrem Geliebten Paul entgegen, nicht ahnend, dass sie als Mordopfer enden wird.

 

Sehr lange lässt die Autorin den/die Leser*in im Unklaren, wie es zu der Beziehungstat zwischen Nelly und Paul kommen konnte und wie diese Tat mit Nadja und ihrem Chef zusammenhängt. Sehr spät erst wird deutlich was Nadjas Panikattacken auslöst. Und tatsächlich erst auf den letzten Seiten werden alle Knoten gelöst.

 

Nach "Liebes Kind" hatte ich sehr hohe Erwartungen, war dieses Buch doch ein wahrhaft spannendes Meisterstück. Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch, denn sie wurden herb enttäuscht. Zunächst war mir der erste Teil des Buches zu langatmig und insgesamt mit den vielen Strängen und Einzelbildern zu verworren. Dann, etwa aber der Mitte, dachte ich, es würde einiges klarer und deutlicher werden und fand gefallen an den kammerspielartigen Szenen in der Spreewaldhütte. Doch auch hier wurde mir die Handlung dann zu verworren und die Auflösung am Ende konnte mich leider auch nicht wirklich überzeugen. So lässt mich dieses Buch enttäuscht zurück - ich räume ein, dass das meiner Erwartungshaltung geschuldet sein könnte.

 

Auf Instagram finden sich durchaus zahlreiche sehr positive Stimmen zu dem Buch, von daher rate ich allen, sich doch einfach ein eigenes Bild zu machen, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich auch bei Thrillern verschieden. Trotz dieser Leseerfahrung, werde ich auch bei dem nächsten Buch von Romy Hausmann sicher wieder dabei sein.

 

Ich danke dem dtv-Verlag ganz herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

 

Romy Hausmann

"Marta schläft"

dtv-Verlag

Paperback: ISBN 978-3-423-26250-7, 16,90€

 

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