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Rezension: "Das Kind in mir will achtsam morden" - Karsten Dusse

Nachdem ich im vergangenen Jahr "Achtsam morden" gelesen habe und mir dadurch mindestens einen Ratgeber zum Thema Achtsamkeit gespart hatte, war ich total gespannt, wie Karsten Dusse sich und die Geschichte um Björn Diemel noch steigern würde.

Kurz vorweg: Wer eine Fortsetzung im Sinne eines zweiten "Falls", wie bei einer Krimireihe erwartet, der wird enttäuscht sein. Wer sich aber auf eine Fortsetzung mit bekannten Akteuren hofft und sich mit einem beliebten Selbstoptimierungsthema beschäftigen möchte, wird nicht enttäuscht werden.

 

Durch die zahlreichen guten Tipps von Joschka Breitner und dessen Ratgeber konnte Björn Diemel seine Probleme gut in den Griff bekommen. Er hat ein gewisses Grundvertrauen seiner Noch-Ehefrau zurückgewonnen und darf seine Tochter regelmäßig sehen. Das Prinzip der Zeitinseln kann er nun sicher anwenden. Er hat mafiöse Strukturen zerschlagen und ist dadurch zu einem neuen Job gekommen, in dem er wesentlich freier agieren kann. In Sascha hat er eine kompetente Unterstützung gefunden, die ihm in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite steht.
Allerdings lernt Björn Diemel nun den wahren Grund einiger seiner Probleme kennen: sein inneres Kind. Um dieses Problem anzugehen, beschließt er eine Partnerschaftswoche mit seinem inneren Kind zu absolvieren. Dumm nur, dass ausgerechnet in dieser Zeit Komplikationen mit der Geisel auftreten, die Björn und Sascha im Keller ihres Kindergartens gefangen halten. Plötzlich werden die beiden selbst erpresst und müssen auf unblutige Art und Weise eine Lösung finden.

 

Ich habe schon Stimmen gelesen, die "Das Kind in mir will achtsam morden" schwächer finden, als den Vorgänger. Diesen Stimmen kann ich mich ganz und gar nicht anschließen. Ich habe mich genauso gut unterhalten gefühlt und konnte den Roman vielleicht sogar noch ein bisschen mehr genießen, weil ich bereits ahnte, worauf ich mich einlassen werde. Wie im Vorgänger schafft es Karsten Dusse das Prinzip der Auseinandersetzung mit dem inneren Kind gekonnt in eine Romanhandlung einzubauen. Auch wer sich zuvor noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat, bekommt eine Ahnung von dem Wirkmechanismus und zumindest mir ging es so, dass ich beim Lesen auch immer wieder ein bisschen in mich hineingehört habe.

 

Wer von euch "Achtsam morden" gelesen hat sollte hier unbedingt zugreifen. Wer von euch "Achtsam morden" noch nicht kennt, sollte unbedingt damit anfangen, denn die Handlung des Nachfolgers bezieht sich in vielen Punkten auf den Vorgänger und erklärt sich oftmals nicht von selbst.

Egal, ob ihr neu dabei seid oder schon alte Achtsamkeits-Hasen, ich wünsche euch wunderbare Lesemomente!

 

Ich danke dem Heyne-Verlag und dem Bloggerportal ganz herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte Leseexemplar!

 

Karsten Dusse

"Das Kind in mir will achtsam morden"

Heyne Verlag

Taschenbuch: ISBN 978-3-453-42444-9 / 10,99€

 

Und der Vorgänger:
Karsten Dusse
"Achtsam morden"

Heyne Verlag

Taschenbuch: ISBN 978-3-453-43968-9 / 10,99€

 

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